Posted in

Diskussionsrunden, Gärtnern und Musik machen: Die Initiative „Freiraum Frohnhausen“

Die ehemalige VeganisierBar wurde zur Nachbarschaftsinitiative Freiraum Frohnhausen umfunktioniert. [Foto: Freya Pauluschke]

In Essen Frohnhausen entsteht ein neuer Safe Space, an dem die Nachbarschaft zusammenkommen soll. Ein solidarisch, divers und multifunktional gestalteter Ort: der Freiraum Frohnhausen.

Jahrelang blieb die Lokalität der alten, urigen VeganisierBar in der Breslauer Straße 86 in Essen Frohnhausen verschlossen und unberührt. Bis eine Gruppe junger Leute die Initiative ergriff und das ehemalige Lokal mietete. Mit der Initiative „Freiraum Frohnhausen – Für einen Ort, an dem wir solidarisch froh hausen!“ möchten sie einen Ort schaffen, an dem die Nachbarschaft und alle darüber hinaus zusammentreffen und sich vernetzen können. Ziel ist es, das umgewandelte Lokal möglichst multifunktional zu nutzen: geplant sind Diskussionsrunden, Klamotten- und Büchertausch, Gärtnern, Musik machen und vieles mehr.

Wochenlang verbrachte das Kollektiv zusammen mit vielen freiwilligen Helfer:innen mit Renovierungsarbeiten. Teile des Kneipeninventars, wie zum Beispiel die Theke und die Holzverkleidung an den Wänden, wurden entfernt, um das Lokal geräumiger und heller zu gestalten. Ein Teil des hinteren Podestes wurde abgebaut und als Sitzgelegenheit für den Garten recycelt. Das Podest soll nun als Bühne, für Vorträge, Diskussionsrunden oder Jam Sessions dienen. Das vordere Podest soll zu einer Lese- und Spielecke umfunktioniert werden.

Ein Safer Space für die Nachbarschaft

Vor allem soll der Freiraum Frohnhausen auch ein Safer Space sein, ohne jegliche Diskriminierung oder Konkurrenz. „Wir positionieren uns antirassistisch, feministisch und LGBTIQ+-freundlich und möchten einen Raum schaffen, in dem wir uns gemeinsam selbstorganisieren, uns ausprobieren und kollektive Entscheidungen treffen“, heißt es konkret auf einem Instagram-Post der Initiative. Falls jemand Hilfe bei Reparaturen braucht, bietet der Freiraum das „Repair Café“ und eine Fahrradwerkstatt an. Falls das Geld am Ende des Monats knapp wird, gibt es Foodsharing und die KüFa (Küche Für Alle). Die Küche ist fast fertig eingerichtet.

Bisher hat der Freiraum Frohnhausen unter anderem beim Marktfest und bei der Modenschau der Diversität im Rahmen des Kreischfestivals mitgewirkt, in dem die Initiative einen Ort der Solidarität bot und mit Infoständen vertreten war. Abgesehen davon, wird der Raum für alle offen sein; man kann spontan zum Werkeln, Entspannen, Jammen oder Connecten vorbeikommen.

Das gesamte Konzept soll ohne Besuchskosten funktionieren. Bei der Initiative handelt es sich um ein unkommerzielles Projekt, weshalb der Verein auf finanzielle Unterstützung in Form von Spenden angewiesen ist, um die Instandhaltungskosten dauerhaft tragen zu können. Außerdem könnt ihr Vereinsmitglieder:innen werden und so die Initiative mit Fördergeldern unterstützen. „Desto mehr Beiträge monatlich an den Verein gespendet werden, desto mehr können wir den Raum gemeinsam gestalten und ein kostenfreies Angebot für die Nachbarschaft schaffen.“

Es wird nicht mehr lange dauern, bis der Freiraum Frohnhausen komplett fertig ist. Trotzdem könnt ihr einfach schon mal vorbei schauen und einen Eindruck der Räumlichkeiten und der Initiative gewinnen oder gerne bei Renovierungsarbeiten helfen. Wir halten euch mit weiteren Neuigkeiten und Veranstaltungen auf dem Laufenden.

Freya (24) ist seit März 2022 Redakteurin bei der ak[due]ll. Sie studiert Kunstwissenschaft und Anglophone Studies an der Universität Duisburg-Essen. Am liebsten schreibt Freya über Kultur im Ruhrgebiet, aber auch über gesellschaftliche und umweltbezogene Themen. Ihr Redaktionskürzel ist [fpa].