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Live Musik, Bier-Connaissance und Spielspaß: Die Coolsten Bars und Kneipen in Duisburg und Essen

Was man im Zug Überfüllung nennt, heißt in Kneipen Atmosphäre. Läuft man durch eine beliebige Ruhrgebietsstadt, so kommt man alle paar hundert Meter an einer Eckkneipe, kultigen Gaststätte oder hippen Bar vorbei. Damit ihr nicht an jeder davon anhalten und sie ausprobieren müsst, eilen wir hiermit zur Hilfe. Unser Redakteur hat für euch einige seiner Lieblinge in Duisburg und Essen herausgesucht.

Duisburg

Ich komme selber aus Duisburg und habe vor und während meines Studiums eine große Anzahl an Kneipen besucht. Ich beschränke mich hier auf Kneipen und Bars, die vor allem in Neudorf, dem Studierendenstadtteil von Duisburg, liegen. Vielleicht ist meine Auswahl auch von meiner Nostalgie und meinem Umfeld geprägt. Wie stark geprägt? Das müsst ihr bei einem Besuch selbst herausfinden.

Finkenkrug

Wenn ihr im Finkenkrug auf die Getränkekarte schaut, seid ihr erst einmal überfordert. Mit rund 300 Biersorten hat man hier das deutschlandweit größte Bier-Angebot. Ergänzt wird es durch leckeres Essen und diverse andere Getränke. Der Finkenkrug ist Die Bar in Duisburg. Falls ihr am Wochenende zu normalen Uhrzeiten hingehen möchtet, solltet ihr also einen Tisch reserviert haben. Studentische Freiheit ist es, in den Finkenkrug zu gehen und 90% der Getränke auch beim zwanzigsten Besuch noch nicht probiert zu haben. Mein Tipp: Fragt nach dem „Ingwerbier mit Alkohol“, damit sie es endlich wieder ins Sortiment nehmen! Es gibt hier so viele Biere, dass irgendeines davon euren Geschmack haargenau trifft – selbst wenn ihr sonst keine Biertrinker:innen seid. 

Fährmann

Der Fährmann ist keine gewöhnliche Kneipe. Falls ihr um 19 oder 20 Uhr dort aufkreuzt, steht ihr entweder vor verschlossener Tür oder in einem leeren Laden. Das ändert sich erst einige Stunden später. Ab etwa zehn Uhr ist der kleine Schankraum bis obenhin gefüllt. An einem Tisch spielt eine Gruppe „Schocken“, während an einem anderen Leute eine „Rote Armee“ trinken. In einer Ecke spielt eine Gruppe Kicker, direkt daneben wird Dart gespielt, wobei die Pfeile nur 30 Centimeter Abstand haben, bevor sie jemanden träfen. Der Fährmann ist oft bis vier oder fünf Uhr morgens gefüllt und kommt einem manchmal vor wie ein Tollhaus. Ich liebe ihn. Meine Empfehlung: Der „Saure Zunge“-Shot.

Ostende

Das Ostende fliegt meist unter dem Radar. Es hat nicht dieselbe riesige Auswahl wie der Finkenkrug und nicht die Wildheit des Fährmanns. Aber es hat Charme – und zwar den eines echten Ruhrgebietlokals gepaart mit dem Reiz des Neuen und Jungen. Das Ostende ist in dieser Liste meine persönlichste Empfehlung, gefühlt bin ich dort aufgewachsen. Drinnen und draußen im klassischen Biergarten gibt es typische Getränke und eine Speisekarte, die überraschend divers, dazu preiswert und lecker ist. Für den studentischen Geldbeutel ist das Ostende von allen hier aufgeführten Bars wohl am besten geeignet. Im Sommer entspannt im Biergarten bei einem klassischen Glas König Pilsener zu sitzen und sich zu unterhalten: Das ist für mich Leben.

Honorable Mention:

Bürgerhof – eine klassische Fußballkneipe mit günstigem Essen. Jeden zweiten Donnerstag wird ein Quizabend veranstaltet, bei dem ihr ab und zu sogar gegen den „Quizgott“ Sebastian Jacobi, der Jäger aus der TV-Sendung “Gefragt Gejagd” , quizzen könnt.

Essen

Essen hat eine Kneipenszene, die die von Duisburg bei weitem in den Schatten stellt – zumindest was die bloße Anzahl von Kneipen und Bars angeht. Über die gesamte Innenstadt und Szeneviertel wie Rüttenscheid, Frohnhausen und Holsterhausen verteilt finden sich so viele davon, dass ich in meinem Schreiben für diesen Artikel beinahe schon an der Auswahl gescheitert bin. Ich versuche hier also, mich auf die Bars zu begrenzen, die einigermaßen in Uninähe sind und versuche zudem, unterschiedliche Gustos abzudecken.

Café Nord

Das Nord war die erste Kneipe, die ich in meinem Studium besucht habe. Laute Rockmusik, rustikal bis morbide wirkendes, meist schwarzes Dekor und Mobiliar, dazu eine zwar freundliche, aber definitiv auch raue Bedienung. Ich habe mich sofort wohl gefühlt. Ihr könnt hier allerlei trinken: Von Bier über Whiskey, Cocktails und Shots bis hin zu Milchshakes. Meine persönliche Empfehlung: Der „Kinderriegel-Shot“. Auch zu Essen gibt es eine große Auswahl an Gerichten, die für Studierende preislich geeignet sind. Falls ihr vorhabt, euch zum Quatschen oder Unterhalten im Nord zu verabreden, seid gewarnt: Die gute, aber laute Musik versucht alles, um euch davon abzuhalten. Etwas ruhiger ist es im ersten Stock, wo ihr Billard spielen könnt.

Felis Bar

Das Felis gehört Dennis und Feli. Sie haben eine der Kneipen mit der angenehmsten Atmosphäre in ganz Essen geschaffen. An mehreren Abenden die Woche finden Events statt: Jam-Session am Dienstag, Language Exchange am Mittwoch und Kneipenquiz am Donnerstag. An diesen Tagen ist die Bar natürlich dominiert von dem jeweiligen Event und ist dementsprechend voll. Auch an Tagen, an denen kein besonderes Event stattfindet, ist das Felis gut besucht und hat einen noch besseren Vibe. Viele Wände sind innen wie außen mit interessanten Stickern gepflastert und die handgezeichneten Bilder an der Bar sind jeden Besuch aufs Neue ein Highlight. Es gibt teils typisches und teils ausgefallenes, vorwiegend veganes Essen und diverse Getränke. Mein persönliches Highlight: Das „Cherry Chouffe“ Bier.

Temple Bar

Hier kann man nicht nur entspannte Sommerabende in einem gemütlichen Sessel vor der Bar verbringen, sondern auch auf einer der semi-regelmäßig stattfindenden Partys zu Techno-, Elektro- und anderer Musik abzappeln. Ich selbst mag die Temple Bar aber für ihren Barcharme. Im Winter ist die Atmosphäre in den Innenräumen sehr gemütlich, im Sommer ist sie es im Außenbereich auf dem Salzmarkt. Mein Geheimtipp: Fragt nach „Berliner Weisse mit dem Cocktailsirup“. Drinnen könnt ihr auch kickern. Falls euch ein Stammgast herausfordert, stehen eureChancen eher schlecht.

Honorable Mentions:

  • Panoptikum – Im Pano herrscht eine fast schon familiäre Stimmung. Euch erwartet gutes Essen und montags ein packendes Kneipenquiz.
  • Fritzpatrick’s Irish Pub – Der Irish Pub ist immer voll und man hat immer Spaß. Ihr findet hier viele internationale, englischsprachige Leute. Jeden Freitag könnt ihr ab 22 Uhr Karaoke singen.
  • Isenbergplatz (DePrins, Goldbar, Café Click) – Drei mega Bars an nur einem Platz. Eine der drei gefällt euch mit Sicherheit! 
  • Daktari – Das Daktari ist eine Cocktailbar direkt hinter dem Hbf. Trotzdem ist es gemütlich und hat ausgefallene Cocktails im Angebot. Die sind leider auch entsprechend bepreist.

Moritz ist 25 Jahre alt und seit August 2024 Teil der ak[due]ll-Redaktion. Er studiert an der UDE Kommunikationswissenschaft und Germanistik. Als Redakteur schreibt er vor allem Artikel über lokale und Campus-Themen. Sein Redaktionskürzel ist [mok].