Oh du Fröhliche!

Repost zum 3. Advent

Ein Kommentar von Lena Janßen | Lena kann sich an den Lichtern nicht satt sehen. [Foto: Freya Pauluschke]

Weihnachtsmarkt, Plätzchen backen, Last Christmas in Dauerschleife. Die Vorweihnachtszeit ist für mich die schönste Zeit im Jahr. Warum das so ist? 

Das mag jetzt vielleicht etwas kitschig klingen, doch mit der Weihnachtszeit verbinde ich die schönsten Kindheitserinnerungen. Meine Eltern fuhren am Weihnachtsabend mit meinem Bruder und mir durch die geschmückten und beleuchteten Straßen unseres Dorfes, danach gab es Kekse und warmen Kakao und wir hörten Rolf Zuckowskis Weihnachtshits in Dauerschleife. Meine Mutter begann schon Ende November damit, den ersten Spekulatius zu backen, sie bastelte Weihnachtskarten selbst und der Weihnachtsbaum wurde immer gemeinsam geschmückt. Dabei gab es nicht selten Streit zwischen meinem Bruder und mir darüber, welcher im Kindergarten eigens gebastelter Engel denn dieses Jahr auf die Spitze des Baumes durfte.

Auch heute noch kann ich mich an den vielen bunten Lichtern in der Dunkelheit nicht satt sehen. Mittlerweile lebe ich seit mehreren Jahren in der Stadt und jetzt ist der Weihnachtsmarkt das Dorf meiner Kindheit geworden. Ich habe den warmen Kakao gegen Glühwein getauscht und Rolf Zuckowski gegen Wham. Kekse mag ich allerdings immer noch gern. Und diese backe ich auch jedes Jahr wieder. Denn sobald die ersten Lebkuchen im Supermarktregal stehen, Spotify die erste Weihnachtshits-Playlist an den Start bringt und die Stadt Duisburg ihre hässlichen blauen Tannenbäume in der Stadt aufhängt, regt sich etwas in mir. Zum ersten Mal habe ich in diesem Jahr einen eigenen kleinen Weihnachtsbaum und einen Adventskranz. Seit mehreren Wochen überlege ich, mit welchen Kleinigkeiten ich meinen liebsten Menschen eine Freude machen kann und der Weihnachtsmarkt ist mein zweites Zuhause. Der Grinch würde mich hassen.

Ich kann gar nicht genau beschreiben, was die Weihnachtszeit für mich so besonders macht. Es ist die Art von Gemütlichkeit, die mich glücklich macht. In den Arm meiner Freundin eingehakt, die die flauschigste Jacke trägt und mit dem Kopf auf ihrer Schulter durch die geschmückten Gassen der Stadt schlendern. Abends leg ich mich mit Wärmflasche ins Bett, esse meine selbstgebackenen Kekse, schaue Tatsächlich…Liebe zum hundertsten Mal, während mein kleiner Weihnachtsbaum fröhlich leuchtet. Ich fühl mich wohl in dieser Zeit, ich möchte das genießen. Denn ganz ehrlich: Januar und Februar werden noch beschissen genug.


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