Martin Scorseses Top 10 Greatest Hits

Am 19. Oktober ist der deutsche Kinostart von Martin Scorseses neuestem Film Killers of the Flower Moon. Wir nehmen euch mit auf eine kleine Reise durch das Lebenswerk des Regisseurs und ranken für euch unsere 10 Lieblingsfilme des ikonischen Regisseurs.

Beitrag: Nikita Verbitskiy | Foto: pixabay

Platz 10: The Irishman

Sein letztes Epos behandelt das Attentat um Jimmy Hoffa und den Konflikt zwischen den Gewerkschaften, der Mafia und der Regierung in den U.S.A. Es ist ein spannender Einblick in eine wahre Geschichte mit nationalpolitischem Hintergrund. Jedoch zieht der Film sich das kleinste bisschen zu lang und verfremdet Robert De Niro und Joe Pesci in ihren „jüngeren“ Jahren durch CGI so sehr, dass es beim Zuschauen einfach nur unbehaglich macht. 

Platz 9: Mean Streets

Der Film, mit dem Martin Scorsese der Durchbruch gelang. Kleinkriminelle und Draufgänger im Brooklyner Viertel „Little Italy“ zeigen, wie schwer es ist, dem Strudel eines kriminellen Umfelds zu entkommen und sich mit ihrem moralischen Zwiespalt auseinanderzusetzen. Weniger ambitioniert als andere Werke des Regisseurs, ist er in seiner Umsetzung umso effektiver. Insbesondere De Niros schauspielerische Leistung überzeugt. 

Platz 8: After Hours

Was kann schon passieren? After Hours hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Frage in jedem zermürbenden Detail zu beantworten. Alles, was schiefgehen kann, geht schief. Wir schauen einer unschuldigen Person dabei zu, wie sie innerhalb einer Nacht eine Abwärtsspirale herunter schlittert, die uns genau so sehr stresst, wie sie uns unterhält. Eine Erfahrung, die einer besonders langen Achterbahnfahrt ähnelt: Am Ende seid ihr froh, dass es vorbei ist, aber auch froh, dass ihr dabei wart. 

Platz 7: The Departed 

Ein nNext -Level Katz-und-Maus-Spiel, bei dem niemandem so richtig klar ist, wer Jäger und wer Gejagter ist. Mit einem Star-Ensemble besetzt und einem genialen Konzept überzeugt The Departed genug, um über seine zwischendurch aufkommende Trägheit hinwegzusehen. Ein Einblick in die korrupten Strukturen der Staatsgewalt streut die letzte Prise Salz auf das Werk, um es abzurunden.

Platz 6: The Wolf of Wall Street

Kaum ein Film des Italo-Amerikaners traf den Zeitgeist so sehr wie The Wolf of Wall Street. Exzess und Konsum stehen hier an erster Stelle, wie sie es in den 2010er Jahren auch in der Gesellschaft taten. Eine Meisterleistung von Dicaprio und Jonah Hill sowie eine Flut an hirnstreichelnder Bilder lassen die drei Stunden wie im Flug vergehen. Das traurige ist dabei nur, wie viele Menschen sich in den letzten Jahren ein Beispiel am Protagonisten nahmen. 

Platz 5: Shutter Island

Wenn Martin Scorsese einen David Fincher Film machen würde, wäre das Ergebnis Shutter Island. Düster, atmosphärisch und mit einem Unterton versehen, der Zuschauer:innen selbst bei Standbildern auf der Lauer hält. Mentale Spielereien verbinden brillant die Seherfahrung der Zuschauer mit dem Inhalt und brennt Shutter Island in den Kopf des Publikums ein. 

Platz 4: Casino

Alleine für De Niros und Sharon Stones Kostüme ist Casino bereits ein Viewing wert. Inhaltlich in typischer Scorsese-Manier auf der anderen Seite des Gesetzes angesiedelt, trägt Casino Zuschauer:innen durch die Höhen und Tiefen des Erfolges und seines Verfalls. Scorseses Version der Ikarus-Geschichte brilliert durch Storytelling, Spannungsbögen und Schönheit. Hier nur auf dem vierten Platz, da Scorsese eben diese Leistung bereits fünf Jahre vorher mit dem nächsten Platz übertraf. 

Platz 3: Goodfellas

Sollte es einen definitiven Magnum Opus in Scorseses Karriere geben, so wäre es Goodfellas. Szenen, die sich Jahrzehnte später einen Platz in der Meme-Welt sicherten, meisterhaftes Storytelling und revolutionäre Kameraarbeit verbinden sich mit einer neuen Betrachtung der bisher so romantisierten Welt der Cosa Nostra zu einem Meisterwerk. Scorsese schafft es, die Perspektive seines Publikums in die Inhalte und vermittelten Werte zu verweben, ohne dabei die Popcorn-Haftigkeit des Films aufzugeben.

Platz 2: The King of Comedy

Unsere Wildcard. Denkt man an Scorsese, so kommen als erstes Goodfellas oder The Departed in den Sinn. The King of Comedy ist dabei eines von Scorseses vielseitigsten Projekten. Das Wort „Dramedy“ könnte dabei für genau diesen Film erfunden worden sein, De Niros Darstellung des verzweifelten Comedians lässt einen ebenso daran verzweifeln, ob man lachen oder weinen soll. Im Laufe der knapp zwei Stunden tut man aber definitiv beides. 

Platz 1: Taxi Driver 

Wenn Goodfellas Scorseses Magnum Opus ist, so ist Taxi Driver sein Geniestreich. Brodelnd mit Ästhetik, Atmosphäre und Charme, zeigt er Bilder von New York bei Nacht, die von Fachpresse und Pinterest zugleich bejubelt werden. Der Protagonist Travis Bickle ist der Prototyp für eine heutzutage besorgniserregend wachsende Anzahl an Männern. Seiner Zeit voraus und für jeden Filmfan ein Must-See, schafft es Taxi Driver auf den ersten Platz. 


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