Ikonen der Industriekultur: Zeche Zollern

Artikel: Anna Olivia Böke | Das Bergwerk wurde in den Jahren 1898 bis 1904 erbaut. [Foto: Anna Olivia Böke]

Die Zeche Zollern in Dortmund gehört zu den schönsten Zeugnissen der industriellen Vergangenheit in Deutschland. Die faszinierende Architektur der Tagesanlagen, Fördergerüste, prunkvolle Backstein-Fassaden sowie die Arbeitswelt der Bergleute von damals erwartet euch. In unserer neuen Reihe Ikonen der Industriekultur stellen wir euch die Zeche vor.

Gebaut wurde das Bergwerk in den Jahren 1898 bis 1904 und war bis 1955 in Betrieb. Die Maschinenhalle mit dem buntverglasten Jugendstilportal gilt heute als eine Ikone der Industriekultur. Diesem Gebäude ist es zu verdanken, dass die gesamte Anlage in den 1960er-Jahren vor dem Abriss gerettet wurde und Industriebauten den Rang von Denkmälern erlangten. Die Zeche Zollern ist ein wunderschönes Gelände, das beeindruckend ist, auch ohne Industriegeschichte-Fan zu sein. Hier findet ihr einen Überblick des LWL-Museum Zeche Zollern mit anschließender Fotostrecke:

1 Magazin

Im Magazin lagerten Werkzeuge und Material, die für die Arbeit unter und über Tage gebraucht wurden. Heute wird das Gebäude für Veranstaltungen genutzt.

2 Lohnhalle

Die Lohnhalle war Aufenthaltsraum und Durchgangsstation zur Materialausgabe des Magazins und zur Kaue. Am Schalter des Büros erhielten die Bergleute dreimal monatlich ihren Lohn.

3 Waschkaue

Der Umkleide- und Duschraum der Zeche war ausgelegt für eine Belegschaft von bis zu 2000 Mann. Arbeits- und Straßenkleidung wurden in Körben unter die Decke gezogen. Bei einem Blick nach oben sind dort auch welche zu entdecken. Heute informiert die Ausstellung „Keine Herrenjahre” über die Ausbildung der Bergleute und die Freizeitkultur im Ruhrgebiet. Eine Etage tiefer geht es um Gefahren und Unfälle unter Tage.

4 Lampenstube

Für den Bergmann war das künstliche Licht lebensnotwendig. Die Ausstellung informiert über die Entwicklung der bergmännischen Leuchten und die Arbeit des Lampenmeisters. Besonders beeindruckend ist hier ein Tunnel, der eine solche Lampe im Dunklen demonstriert. Es war erschreckend zu sehen, mit wie wenig Licht die Arbeiter auskommen mussten.

5 Schachthalle / Fördergerüst

Die Schachthalle war die Verbindung zwischen der Arbeitswelt unter und über Tage. Hier stiegen die Bergleute in den Förderkorb, während gleichzeitig die Förderwagen mit Kohle nach oben kamen. In Videosequenzen berichten Zeitzeugen, die in diesem Bereich gearbeitet haben. Über Treppen gelangt man auf die Aussichtsplattform des Fördergerüstes.

6 Montanium

In der Untertagewelt erfährt man in einer Führung (täglich 13 Uhr, Sa / So zusätzlich 11.30 Uhr), was es bedeutet, tief unter der Erde den Kräften der Natur zu trotzen.

Experimentierstationen, Sounds, Gerüche, Dunkelheit und audiovisuelle Projektionen vermitteln authentische Eindrücke von der Arbeitswelt der Bergleute.

7 Maschinenhalle

Der 1902/1903 nach den Entwürfen des Berliner Architekten Bruno

Möhring errichtete Stahlfachwerkbau steht für den Beginn der modernen Industriearchitektur. Der Willy Wonka-eske Eingang lädt ein, den erhaltenen historischen Maschinenbestand zu bestaunen. Dieser ist in Deutschland einzigartig.

8 Alte Verwaltung

Im ehemaligen Verwaltungsgebäude hatten die Steiger, Betriebsführer und Direktoren der Zeche ihre Büros und Kauen. Heute erzählt die Ausstellung auf zwei Etagen die Geschichte der Zeche Zollern.

9 Alte Werkstatt

In dem Gebäude waren früher eine Schreinerei, eine Schmiede und eine Schlosserei untergebracht. Das Museum nutzt die Werkstatt heute für Veranstaltungen und Sonderausstellungen.

Nachdem man sich auf dem Gelände alles angesehen hat, gibt es die Möglichkeit, im Restaurant Pferdestall einzukehren und auf der Terrasse im Anblick des Fördergerüsts zu verweilen.

Eintritt und Öffnungszeiten:

Erwachsene: 5,00 Euro

Ermäßigt: 2,50 Euro

Di – So sowie an Feiertagen 10 – 18 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr


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