Erasmus-Trivago: Kampf durch den Antragsdschungel 

Artikel: Nikita Verbitskiy | Erschlagen von Papierkram, ob analog oder digital. [Foto: Nikita Verbitskiy]

Das Auslandssemester: Versprechen von Partys und unvergesslichen Erlebnissen abseits des monotonen Hochschulalltags, den wir lernten zu lieben – oder es zumindest versuchten. Unser Redakteur ist mittendrin und berichtet, was es zu beachten und zu erleben gibt.

Zwischen dir und dem Laptop am Strand steht so einiges. Etliche Formulare, Planungsschritte, Geldsorgen und der eigentliche Schritt, es anzugehen. Hier scheitert es schon bei den meisten. Ihr habt natürlich die Möglichkeit es auf eigene Faust zu versuchen, da fehlte mir aber das Geld und das Selbstorganisations-Talent für. Daher erwarten euch hier Berichte zum Erasmus-Auslandssemester – in diesem Fall geht es nach Barcelona. 

Wenn ihr mit dem Erasmus+ Programm fahren wollt, müsst ihr das Ganze FRÜH planen. Für das Wintersemester ein Jahr und das Sommersemester anderthalb Jahre im Voraus. Hier geht es in die Bewerbungsphase und die hat es – je nachdem wie beliebt euer Ziel ist – in sich. Motivationsschreiben, Zoom-Treffen und Lebensläufe (alles auf Englisch geschrieben) sind Pflicht und sollten nicht bloß hingeschmiert sein, sonst werdet ihr schlicht und einfach nicht genommen. Wenn ihr Pech habt und zufällig alle zu eurem Ziel wollen, müsst ihr noch in eine weitere Auswahlrunde zu Vorstellungsgesprächen, die bei mir zum Glück entfielen. Falls ihr mal ein Zoom-Meeting verpasst, ist das zwar schade, aber ganz so verpflichtend, wie es im Vorhinein heißt, sind sie dann doch nicht. In der Regel kontrolliert niemand, ob ihr da wart und alle Infos bekommt ihr auch (normalerweise, this isn’t legal advice und so) per Mail.

Formulare und Fachbereiche 

Das wirkt am Anfang alles sehr einschüchternd und man kann sich vor Checklisten und Formularen kaum noch über Wasser halten – obwohl das ja eigentlich der Job des Mittelmeers wäre. Aber ihr bekommt wirklich alle Fristen und Infos per Mail zugeschickt und könnt sie nach und nach abarbeiten. Die Mails sorgfältig zu lesen ist hier aber Pflicht. Fristen können zwar oft überschritten werden, Freunde macht ihr euch damit im Referat Internationales aber nicht – also macht es am besten ihnen und in dem Zuge auch euch einfach, ans Geld zu kommen. Extra Hinweis: Falls ihr Erstakademiker:in, neben dem Studium berufstätig, Eltern oder Menschen mit Behinderungserfahrung seid, gibt’s monatlich 250 Euro on top. 

Sind alle Formulare ausgefüllt und ist alles zeitig abgeschickt, dann geht es an die Kurswahl. Sprecht ihr die Sprache? Dann seid ihr besser als ich und habt es um einiges leichter. Wer ebenfalls plant, sich mit dem Duolingo Probeabo und „una cerveza por favor“ durchzuschlagen, wird auf die meist magere englischsprachige Auswahl zurückgreifen müssen. Sprachkurse werden vor Ort auch oft angeboten. Dadurch könnt ihr euch bei den ansässigen Menschen etwas beliebter machen und die „Tourists Go Home“ Graffitis abstreichen, weil ihr jetzt auch Wein bestellen und nach der Uhrzeit fragen könnt. Ansonsten denkt daran, immer Kontakt zu den Koordinator:innen eurer Fakultät in Deutschland zu halten, um zu sehen, was ihr euch anrechnen lassen könnt, und ebenso zu der Koordination vor Ort. Erfahrungsgemäß kann sich immer einiges an der Kurswahl ändern. Wie (schlecht) es in Barcelona mit der Wohnungssuche aussieht, könnt ihr in unserer nächsten Ausgabe von Erasmus-Trivago erfahren. Bleibt also gespannt, wie es weitergeht.


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