Freundschaften knüpfen in einer neuen Stadt – Ein Ratgeber

Artikel: Selome Abdulaziz | Nach dem Umzug in eine neue Umgebung kann es schwierig sein, eine Freund:innen-Gruppe zu finden. [Foto: Helena Wagner]

Repost zum Beste-Freunde-Tag 2023

Eine neue Wohnung, ein neuer Job oder ein neues Studium: In eine neue Stadt zu ziehen kann aufregend sein. Anschluss an neue Menschen zu finden ist dabei nicht immer leicht. In diesem Ratgeber bekommt ihr Tipps, wie ihr Freundschaften in einer neuen Umgebung knüpft.

Zuallererst solltet ihr euch Gedanken darüber machen, wonach ihr sucht. Ist es euch wichtig, einige wenige, aber dafür sehr enge Freund:innen zu haben? Oder wollt ihr lieber eine große Gruppe mit lockeren Bekanntschaften? Wollt ihr mit euren Freund:innen bis in die frühen Morgenstunden um die Häuser ziehen oder seid ihr eher der Typ für einen gemütlichen Spiele-Abend? Die Suche nach Freundschaften funktioniert ähnlich wie Dating – wenn ihr nicht wisst, was ihr wollt, wird es schwierig.

Gemeinschaftliches Wohnen

Eine der einfachsten Möglichkeiten, neue Menschen in einer fremden Stadt kennenzulernen, ist in eine WG zu ziehen. Damit reduziert ihr die Wahrscheinlichkeit, einsam zu sein. Vielleicht findet ihr dort echte Freund:innen. Einen Mittelweg zwischen alleine wohnen und Gemeinschaft findet ihr im Studierendenwohnheim, wenn ihr dort ein Einzelapartment mit eigenem Bad und Küchenzeile habt. Meist gibt es Gemeinschaftsräume, in denen ihr Mitstudierende treffen und zusammen spielen, kochen oder feiern könnt.

Vielleicht ist auch ein Mehrgenerationenhaus etwas für euch. Hier leben Menschen verschiedener Altersgruppen gemeinschaftlich in einem Wohnkomplex. Hier findet ihr dazu mehr Informationen. Aber keine Sorge, auch wenn ihr lieber eure eigene Wohnung haben wollt, könnt ihr Anschluss finden.

Hobbies und Ehrenamt

Eine weitere Möglichkeit, um Freund:innen zu finden, ist über eure Hobbies und Interessen. An Unis gibt es zahlreiche Initiativen wie Amnesty International, queere oder feministische Gruppen und politische Organisationen. Ihr könnt dem Fachschaftsrat eures Studiengangs beitreten oder beim Hochschulmagazin Erfahrungen sammeln. Auch außerhalb der Uni könnt ihr euch ehrenamtlich engagieren, egal ob bei der Bahnhofsmission, der Seebrücke oder im Tierheim. Hier findet ihr einige Projekte in Essen und Duisburg.

Als kulturell interessierte Person könnt ihr euch beispielsweise in einem Chor, in einer Theatergruppe oder in einem Malkurs kreativ ausleben. Sport-Fans haben beim Hochschulsport oder im Sportverein die Möglichkeit, Menschen mit ähnlichen Interessen kennenzulernen. Wenn ihr lieber etwas Unverbindliches machen wollt, gibt es in vielen Städten lockere Treffs für verschiedene Sportarten, die ihr auf Social Media finden könnt. Für Menschen aus Essen und Umgebung gibt es zum Beispiel die Facebook-Gruppe “Laufen in Essen”.

Freund:innen swipen

Das Internet öffnet euch viele Türen, um neue Menschen kennenzulernen. Es gibt Facebook-Gruppen wie „Neu in Essen“, wo zugezogene Menschen nach Bekanntschaften suchen können. Falls es euch in die Natur zieht, ist „Wanderlust Ruhrgebiet“ vielleicht die richtige Gruppe für euch. Steht ihr auf Gesellschaftsspiele? Auch dazu findet ihr passende Foren. Für fast jedes Hobby gibt es die richtige Gruppe auf Social Media oder in Foren.

Mittlerweile gibt es auch Apps, die die Suche nach Freundschaften zum Ziel haben. Die Dating-Plattform Bumble hat den BFF-Modus, in dem man potenzielle Freund:innen swipen kann. Allerdings schlägt Bumble nur Personen des gleichen Geschlechts vor. Die App Patook ist rein auf platonische Freundschaften spezialisiert, Dating ist hier nicht erwünscht. Das Prinzip funktioniert genau wie bei Bumble durch swipen, allerdings kann man hier nach allen Geschlechtern suchen.

Eigeninitiative zeigen

All diese Tipps bringen aber nichts, wenn ihr nicht aus euch herauskommt. Ob im Chor, in Online-Foren oder im Fachschaftsrat, ihr müsst offen auf die Leute zugehen und auch mal den ersten Schritt wagen. Ihr könnt in eurem Wohnheim einen Aushang im Flur machen und eine gemeinsame Aktivität wie einen Koch- oder Spieleabend vorschlagen. Wenn ihr euch mit Referatspartner:innen in der Uni gut versteht, schlagt vor, gemeinsam in die Mensa zu gehen. Fragt nach dem Volleyball-Training eure Mannschaft, ob ihr gemeinsam in eine Bar gehen wollt. Lasst euch nicht von abgeblockten Versuchen entmutigen, ihr könnt nicht mit allen befreundet sein. Ihr werdet sicherlich Personen mit ähnlichen Interessen finden, die euch mögen. Versucht, auch an den Wochenenden in der neuen Stadt zu bleiben und nicht jedes Mal in die Heimat zu fahren. So müsst ihr nicht immer absagen, wenn ihr eingeladen werdet und findet schneller Anschluss im neuen Zuhause.


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