Museum Folkwang: Digitale Kunst von Rafaël Rozendaal

Autorin: Freya Pauluschke | Besucher:innen werden von Rozendaals Animationen auf der LED-Wand im Foyer des Folkwang Museums begrüßt. [Foto: Freya Pauluschke / Ausstellung „Rafaël Rozendaal. Color, Code, Communication“, 21.04.23 – 20.08.23, Museum Folkwang, 2023]

Am 21. April eröffnete die Ausstellung „Rafaël Rozendaal. Color, Code, Communication“ im Museum Folkwang in Essen. Der Digitalkünstler aus Amsterdam spielt mit Technologie, Farbe und Illusion. Wir waren auf der Vernissage.

Betrat man bisher das Museum Folkwang, stand man seinem verzerrten Spiegelbild auf der LED-Wand im Foyer gegenüber. Nun erwarten euch knallige Animationen von Rafaël Rozendaal. Die Ausstellung erstreckt sich fast über das ganze Museum, weshalb Besucher:innen den am Empfang ausgelegten Lageplan mitnehmen sollten, um nichts zu verpassen.

Auf dem Weg zur Hauptausstellungshalle trifft man zunächst auf das Wandgemälde „Haiku”. An die japanische Kurzformdichtung angelehnt, zeigt es vier verschiedene dreizeilige Sprüche auf pastellfarbenem Grund. Darunter sind Aussagen wie „i think i think too much“ oder „never working never not working” zu finden. Betrachter:innen können sich mit den Sprüchen identifizieren, da sie auf simple und doch eindrucksvolle Weise unsere Gesellschaft wiederspiegeln. Rozendaal hält mit dem Werk seine Beobachtungen der zeitgenössischen Gesellschaft im digitalen Zeitalter auf ironische und schonungslose Art fest.

Ein schwarzer Vorhang führt in die große Ausstellungshalle mit der begehbaren Video-Installation „81 Horizons“. Bildschirme mit bunten Farbflächen schweben durch den abgedunkelten Raum. Das Werk stellt unser Scrollen und Browsen auf Bildschirmen dem betrachtenden Flanieren in einer Ausstellungssituation gegenüber. Jeder einzelne Bildschirm löst mit einzigartigen Farbkombinationen unterschiedliche Emotionen und Assoziationen in den Betrachter:innen aus. So mag ein farbintensiver orange-blauer Bildschirm an eine Wüste unter blauem Himmel erinnern und ein getrübter grau-blauer Bildschirm an einen traurigen regnerischen Tag.

An Wänden im Museum verteilt sind verschiedene „Cabinets“ zu sehen. Eine abstrakte Komposition aus Farbe, Muster, Beweglichkeit und Veränderlichkeit wird mithilfe von kleinen Kreisen zu einer figürlichen Form. Mit dem Werk „Homage“ würdigt der niederländische Künstler die bunten Quadrate von Josef Albers und transferiert sein Schaffen in die Gegenwart. Die von Rozendaal in Bewegung versetzten Quadrate sind auf einer großen LED-Wand zu bestaunen.

In Kooperation mit dem Goethebunker wurde ein Teil der Ausstellung bei der Vernissage in den Club verlegt. Zusammen mit dem Experimentalmusiker Danny Wolfers (Legowelt) schuf Rozendaal „Polychrome Music“. Die beiden kombinieren abstrakte Animationen mit elektronischen Synthesizern. Mithilfe eines Generators können unendlich viele Variationen von Bild und Klang kreiert werden. Von dem Spektakel könnt ihr euch im Museum Folkwang in der Filmbox neben dem Museumsshop berieseln lassen.

Noch bis zum 20. August könnt ihr die Ausstellung besuchen. Der Eintritt kostet für Studierende 5 Euro, sonst 8 Euro.

In unserer Fotostrecke könnt ihr einen Eindruck der Ausstellung bekommen. [Fotostrecke: Freya Pauluschke / Ausstellung „Rafaël Rozendaal. Color, Code, Communication“ 21.04.23-20.08.23, Museum Folkwang, 2023]


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