Der 1. Mai – ein Tag der Politik, der Liebe und des Hedonismus

Autor: Lars Gajda |  Maibäume, Demos, Liebe und die Arbeiterbewegung teilen sich den 1. Mai. [Foto: pixabay]

Arbeiterbewegung, Walpurgisnacht und Hexen, Tanzen, reger Alkoholkonsum und Maibäume als Liebesbeweise – der 1. Mai ist ein facettenreicher Tag.

Als „Tag der Arbeit“ oder „Maifeiertag“ ist der 1. Mai in Deutschland ein gesetzlicher Feiertag. Dies ist auf Arbeiterbewegungen in den 1880er Jahren in den USA zurückzuführen. Am 1. Mai 1886 kam es in den Vereinigten Staaten zu großen Kundgebungen und einem Generalstreik der Arbeiterbewegung mit dem Ziel, bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen. In Deutschland wurde der 1. Mai als jährlicher, gesetzlicher Feiertag von den Nationalsozialisten eingeführt, nachdem die Weimarer Nationalversammlung den 1. Mai 1919 nur als einmaligen Feiertag eingeführt hatte. Nach dem Krieg wurde er 1946 durch den Alliierten Kontrollrat bestätigt und repräsentiert bis heute den Feiertag, der uns auch dieses Jahr wieder einen freien Tag schenkt. Heute ist der 1. Mai in sehr vielen Ländern in Europa, Asien, Afrika und Südamerika unter dem Namen „Tag der Arbeit“ ein gesetzlicher Feiertag.

Heutzutage wird in Deutschland in diesen Tag reingetanzt. Dieser Brauch entstammt der Tradition der Walpurgisnacht. In der Nacht vom 30. April auf den 1. Mai versammelten sich der Sage nach Hexen auf dem Blocksberg, dem Brocken im Harz, um ein großes Fest zu feiern. Der Name der Walpurgisnacht leitet sich von der Heiligen Walburga ab, die am 1. Mai um das Jahr 870 heiliggesprochen wurde und als Schutzpatronin vor der Pest, Seuchen, Unwettern und Missernten galt. Diese Tradition wurde, auch anlässlich des darauffolgenden Feiertags, zum modernen „Tanz in den Mai“, der heute weitläufig einen Anlass zum Tanzen und Feiern bietet. In vielen Regionen Deutschlands werden am Maifeiertag weitere Traditionen ausgelebt. So werden in der Nacht zum 1. Mai, beispielsweise im Rheinland und im Münsterland, durch mal mehr oder weniger heimliche Verehrer:innen geschmückte Maibäume an die Häuser der geliebten Person gestellt. Darüber hinaus sind Maifeuer eine verbreitete Tradition, um den Mai zu begrüßen und der Sage nach die bösen Geister zu vertreiben. Am 1. Mai gehen Sagen und Politik Hand in Hand.


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