10 Dinge, die (UDE)-Studis aktuell beschäftigen

Selome Abdulaziz | Die steigenden Preise für Energie, Nahrungsmittel und Dienstleistungen belasten Studierende. [Symbolfoto: Lena Janßen] 

Wir wollten wissen, was Studierende aktuell beschäftigt und haben euch gefragt. Hier kommt ein Teil der Antworten.

1.      Mietpreise

Im Vergleich zu Städten wie Köln oder Düsseldorf sind die Mieten im Ruhrgebiet günstiger, aber auch hier geht der Trend nach oben. Zwischen 2017 und 2022 ist die Durchschnittsmiete in Dortmund um 27 Prozent gestiegen, von 6,20 Euro pro Quadratmeter auf 7,50 Euro. Studierende sind auf günstigen Wohnraum angewiesen. Die Wartezeiten auf Studi-Wohnheime können einige Monate dauern, was die Situation verschärft.

2.      Schlecht bezahlte Praktika

Je nach Studiengang fällt die Bezahlung im Praktikum sehr unterschiedlich aus. Bei Pflichtpraktika, die Teil vieler Studiengänge sind, gibt es keinen Anspruch auf Mindestlohn. Sechs Monate mit einem „Gehalt“ von 300 Euro auszukommen, können sich nicht alle leisten. Lehramtsstudierende müssen sogar ein fünfmonatiges Praxissemester absolvieren, das nicht vergütet wird.

3.      Mentale Gesundheit

Durch die Pandemie hat die psychische Gesundheit von Studierenden gelitten. Das zeigt beispielsweise eine Studie der Universität Heidelberg. Auch nach den Zeiten sozialer Isolation schätzt laut einer Online-Umfrage aus dem Jahr 2022 die Hälfte der Studierenden in Deutschland und Österreich ihre mentale Gesundheit als nicht gut bis schlecht ein. Bei Problemen könnt ihr euch beispielsweise an die psychologische Beratung der UDE wenden. (https://www.uni-due.de/de/beratungsverzeichnis/psychologische_beratung.php)

4.      Inflation

Seit Monaten steigen die Preise, im Februar lag die Inflationsrate bei 8,7 Prozent. Ruth Brand, Präsidentin des Statistischen Bundesamtes, sagt: „Besonders spürbar für die privaten Haushalte waren auch im Februar die gestiegenen Preise für Nahrungsmittel, die sich noch stärker erhöhten als die Energiepreise.“ Die schon vulnerable Gruppe der Studierenden trifft die Preissteigerungen besonders hart.

5.      Semesterbeiträge erhöht

An vielen Universitäten kommt hinzu, dass sich der Semesterbeitrag immer weiter erhöht. Im Sommersemester 2023 müssen RUB-Studierende 363,62 Euro zahlen, im Sommersemester 2022 waren es 341,08 Euro. UDE-Studierende zahlten im Sommersemester 2022 noch 324,06 Euro, ein Jahr später sind es 346,02 Euro.

6.       Unklarheit beim 49-Euro-Ticket

Ab dem 01. Mai können ÖPNV-Nutzer:innen für 49 Euro im Monat deutschlandweit fahren. Studierende profitieren davon allerdings nicht. Bund und Länder schlagen ein Modell vor, bei dem Studierende die Differenz zwischen Semesterticket und 49-Euro-Ticket bezahlen müssen, um mit dem Semesterticket deutschlandweit fahren zu können. Verschiedene ASten in NRW fordern hingegen ein 129-Euro-Semesterticket. Mehr Informationen und die Petition zu dem Ticket findet ihr hier.

7.      Die Folgen der Cyberattacke

Auch wenn die UDE daran arbeitet, wieder in den Normalbetrieb zu kommen, ist noch nicht alles wieder beim Alten. So funktioniert beispielsweise das Uni-WLAN Eduroam nicht flächendeckend. Außerdem haben einige Studierende weiterhin Angst um ihre Daten, die von den Hacker:innen im Darknet veröffentlicht wurden.

8.      Work-Life-Balance

Quiet Quitting, Vier-Tage-Woche, Work-Life-Balance: Diese Begriffe werden für junge Arbeitnehmer:innen immer wichtiger. Millennials und Mitglieder der Generation Z wünschen sich für ihr Leben mehr Inhalt als nur Arbeit und Überstunden. Ihre Freizeit in den Hintergrund zu stellen kommt für sie weniger in Frage als für vorherige Generationen. Es scheint aber noch eine Weile zu dauern, bis diese Mentalität im deutschen Zeitgeist ankommt. Der Geschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände Steffen Kampeter forderte im Februar 2023 „mehr Bock auf Arbeit“.

9.      Ungewisse Zukunft

Ist die Klimakrise noch aufzuhalten? Bekommen wir überhaupt noch eine Rente? Wird ein dritter Weltkrieg ausbrechen? Die aktuelle politische Lage beschäftigt viele junge Menschen und Studierende. Dass die „Doomsday Clock“, die das Risiko einer globalen Katastrophe symbolisch darstellen soll, seit Januar 2023 noch näher an der bedrohlichen Mitternacht als Zeichen für ein Unglück steht, hilft dabei auch nicht.

10.   BAföG-Ämter überlastet

Alle, die schon mal BAföG beantragt haben, kennen den Stress: Formulare ausfüllen, Unterlagen zusammensuchen, den Antrag rechtzeitig einreichen. Ein Online-Tool sollte die Beantragung von BAföG vereinfachen. Stattdessen führt das digitale Verfahren zu noch längeren Wartezeiten. Teilweise müssen Studierende monatelang auf ihr Geld warten und sich mit überlasteten BAföG-Ämtern herumschlagen.


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