How to grünes Zuhause: pflegeleicht und luftreinigend

Artikel: Freya Pauluschke | Monstera, Efeututen, Drachenbaum und Bogenhanf in einer halbschattigen Ecke. [Foto: Freya Pauluschke]

Pflanzen verbessern das Raumklima und unsere Gesundheit, weshalb es vorteilhaft ist, auch zuhause ein paar davon zu haben. Welche Zimmerpflanzen pflegeleicht und luftreinigend zugleich sind, erfahrt ihr im Artikel.

Je nachdem wo man lebt, ist die Natur nicht direkt vor der Haustür. Laut einer Studie der Harvard University ist Stadtleben mit einer erhöhten Zahl an stressbedingten Krankheiten verbunden, was unter anderem am fehlenden Zugang zur Natur liegt. Denn sie wirkt sich positiv auf unser Wohlbefinden aus. Die Studie besagt, dass Natur im Haus dieselbe positive Wirkung auf unsere Gesundheit hat. Die Untersuchungen ergaben, dass durch eine biophil orientierte Raumgestaltung Stress gelindert wird, der Blutdruck sinkt und sich das Kurzzeitgedächtnis um 14 Prozent verbessert. Auch sinken negative Emotionen und positive steigen an. Wir stellen euch heute ein paar Zimmerpflanzen vor, die anfängerfreundlich sind und euer Raumklima verbessern.

Allgemeine Tipps zuerst

Der häufigste Fehler beim Pflegen von Zimmerpflanzen besteht darin, sie zu viel zu gießen anstatt zu wenig. Warnsignale für zu viel Wasser sind gelbe oder braune Blätter, herabhängende Blätter und weiße Flecken auf der Blumenerde. Wenn ihr den Finger etwa 2-3cm in die Erde steckt und diese trocken ist, dann ist es Zeit zu gießen.

Staub auf den Blättern erschwert die Lichtaufnahme. Deshalb solltet ihr die Blätter mindestens einmal die Woche mit Wasser (und wahlweise Neemöl gegen Schädlinge) ansprühen oder sanft mit einem feuchten Tuch abreiben. Auch regelmäßiges Abduschen mit warmem Wasser ist wichtig, um Schädlingen vorzubeugen.

Informiert euch vorher über den Lichtbedarf der jeweiligen Pflanze. Die meisten brauchen viel Licht, mögen es aber nicht, direkt der Sonne ausgesetzt zu sein. Manche wachsen gerne im Schatten. Manchmal muss der Standort im Herbst und Winter gewechselt werden, damit die Pflanze ausreichend Licht bekommt.

Wir befinden uns gerade im Frühjahr, was die beste Zeit zum Umtopfen von Zimmerpflanzen ist, denn da beginnt die Wachstumszeit. Die Größe des Topfes spielt beim Wachstum der Pflanze eine Rolle. Ist das Gefäß zu klein, haben die Wurzeln keinen Platz sich auszubreiten. Ist der Topf zu groß, kann sich Wasser sammeln und die Wurzeln fangen an zu faulen. Falls das eine oder andere auf euch zutrifft, solltet ihr im März eine Umtopf-Session machen.

Zauberhafte Zimmerpflanzen

1.     Bogenhanf

Der Bogenhanf gehört zu den anfängerfreundlichsten Pflanzen. Falls ihr also (noch) keinen grünen Daumen habt, eignet er sich hervorragend. Er bevorzugt einen sonnigen und warmen Platz, überlebt aber auch unter schlechten Lichtverhältnissen. Gießen müsst ihr einen Bogenhanf nur alle zwei Wochen, im Winter noch seltener. Der Bogenhanf eignet sich besonders fürs Schlafzimmer, da er auch nachts viel Sauerstoff produziert und zugleich die Luft von Schadstoffen befreit. Er bewirkt also einen gesünderen Schlaf und damit eine höhere Leistungsfähigkeit am Tag.

2.     Grünlilie

Laut der „NASA Clean Air Study“ filtert die Grünlilie bis zu 95 Prozent von Schadstoffen aus der Luft. Daher ist sie die beliebteste Büropflanze und eignet sich außerdem für Wohnungen, die gerade frisch renoviert wurden. Da die Grünlilie die Luftfeuchtigkeit sehr gut reguliert, beugt sie Schimmel in der Wohnung vor. Die pflegeleichte und robuste Pflanze liebt einen hellen Ort, im Sommer auch gerne einen schattigen Platz auf dem Balkon. Im Winter reicht ein kühler Standort. Von Frühling bis Sommer sollte sie bis zu zweimal die Woche gegossen werden. Hängt die Grünlilie in einer Pflanzenampel, kommen die langen Triebe besonders schön zur Geltung.

3.     Glücksfeder

Auch die Glücksfeder ist für Leute ohne grünen Daumen geeignet, denn ihr Pflegeaufwand ist so gut wie nicht vorhanden. Zum Leben braucht sie lediglich einen halbschattigen zimmerwarmen Platz. Heizungsluft macht ihr nichts aus. Da die Glücksfeder in ihren fleischigen Blattstielen Wasser speichert, müsst ihr sie nur alle paar Wochen gießen. Wirft sie Blätter ab, signalisiert sie, dass sie Durst hat. Schädlinge und Krankheiten finden sich kaum bis nie an der Glücksfeder.

4.     Efeutute

Die robuste Efeutute wirkt nicht nur luftreinigend, sie neutralisiert sogar nebenbei Gerüche. Außerdem lindert sie Augenreizungen. Die Zimmerpflanze benötigt einen hellen bis halbschattigen Standort: je dunkler die Blattfarbe, desto schattiger kann die Efeututen-Art stehen. Sie verzeiht schnell, wenn ihr das Gießen mal vergesst oder auf Reisen seid. Die immergrüne Kletterpflanze kommt ebenfalls gut in einer Ampel zur Geltung. Hier lohnt es sich ab und zu auf Staunässe zu kontrollieren und den Topf gegebenenfalls zu leeren. Zudem könnt ihr eine Efeutute super ins Badezimmer stellen oder hängen, da sie hohe Luftfeuchtigkeit mag.

5.     Monstera deliciosa

Die grünblättrige Kletterpflanze kommt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika. Je älter die Pflanze ist, desto mehr Löcher oder „Fenster“ bildet das eigentlich herzförmige Blatt, weshalb sie auch Fensterblatt genannt wird. Die Art Monstera deliciosa breitet sich gerne aus und benötigt einen hellen Standort – jedoch nicht in direkter Sonneneinstrahlung – und hohe Luftfeuchtigkeit. Deshalb bietet sich ein Badezimmer mit großem Fenster als idealer Standort für die Monstera an. Wenn sie zu viel Feuchtigkeit oder Sonne abbekommt, färben sich ihre Blätter gelb bis braun. Wichtig ist, dass ihr die Blätter ab und zu auch mit Wasser besprüht, um sie von Staub zu befreien. Die Luftwurzeln sollten auf keinen Fall abgeschnitten werden, da sie die Pflanze im Wachstum unterstützen.

6.     Drachenbaum

Der Drachenbaum filtert vor allem mühelos den giftigen Stoff Formaldehyd (eines der verbreitetsten Raumgase, die in unseren Wohnräumen vorkommen kann) aus der Luft und befeuchtet diese zudem. Die Pflanze braucht nicht den hellsten Platz und kommt auch mal länger ohne Wasser aus, da sie davon viel in ihren Stämmen speichert.

7.     String of Hearts (Leuchterblume)

Die Kletterpflanze trägt den Namen „String of Hearts“, da ihre Blätter wie auf eine Schnur gefädelte Herzen aussehen. Sie wird meist in einer Ampel kultiviert. Die pflegeleichte Leuchterblume benötigt einen hellen Standort, im Sommer könnt ihr sie auch auf den Balkon in den Schatten umsiedeln. Aber auch Halbschatten und kühlere Temperaturen verträgt sie. Überprüft im Sommer alle zwei Wochen und im Winter alle drei Wochen, ob die Pflanze Wasser braucht.

Pflanzenvermehrung durch Stecklinge oder Ableger

Der Unterschied zwischen Stecklingen und Ablegern besteht darin, dass Stecklinge ein abgeschnittenes Triebstück sind, ein Ableger hingegen das „Kindel“ der Mutterpflanze ist und meist bereits eigene Wurzeln hat. Stecklinge und Ableger zu ziehen ist eine günstige und nachhaltige Methode eure Wohnung mit neuen Pflanzen zu bereichern.

Die frühen Sommermonate eignen sich am besten, um Stecklinge zu ziehen. Der abgeschnittene Trieb sollte mindestens zwei Blätter und je nach Pflanzenart auch mehrere Luftwurzeln haben. Ihr könnt ihn entweder in zimmerwarmes Wasser stellen, bis sich neue Wurzeln bilden (meist innerhalb von zwei bis drei Wochen) oder direkt in einen Topf mit Erde pflanzen. Bei letzterem hilft es, einen Plastikbeutel oder -becher über den Steckling zu stülpen, damit das Wasser nicht verdunstet, sondern wieder auf die Pflanze hinabtropft. Die Monstera und Drachenbäume eignen sich gut zum Ziehen von Stecklingen.

Ableger können vorsichtig von der Mutterpflanze abgetrennt werden, sobald sie einige gut ausgebildete Blätter entwickelt haben. Anschließend setzt ihr den Ableger in einen Topf mit Anzuchterde – diese ist sehr locker und enthält weniger Nährstoffe, somit werden die zarten Wurzeln nicht angegriffen und die Jungpflanzen können tiefe Wurzeln bilden. In der Anwuchsphase sollte der Ableger nur mäßig gegossen werden. Die Grünlilie und Efeutute beispielsweise eignen sich sehr gut, um sie durch Ableger zu vermehren.

In der folgenden Fotostrecke seht ihr alle aufgelisteten Pflanzen [Fotostrecke: Freya Pauluschke]:


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