Wie du im Alltag Wasser sparen kannst

Artikel: Freya Pauluschke | Plastikmüll im Wasser stellt eine Gefahr für Tiere dar und winzige Teilchen bleiben dauerhaft in der Umwelt erhalten. [Foto: Freya Pauluschke]

Am 22. April war Earth Day und das Motto für Deutschland lautete dieses Jahr „Wasser macht Leben möglich“. In diesem Artikel geben wir dir Tipps, wie du im Alltag Wasser sparen und Wasserverschmutzung reduzieren kannst.

In unserem Artikel zum Tag der Erde haben wir die aktuelle Lage der Wasserknappheit geschildert. Auch wenn Deutschland vorerst über genügend Trinkwasser verfügt, gehört das Land zu den Regionen mit den höchsten Wasserverlusten. Europa ist der sich am schnellsten erwärmende Kontinent und muss die Maßnahmen der rasanten Erwärmung schnellstmöglich anpassen, damit die Widerstandsfähigkeit von Umwelt und Gesellschaft gegenüber wahrscheinlichen Klimarisiken sichergestellt ist. Auch kleine Beiträge, angefangen beim Individuum, sind von großem Nutzen. Daher möchten wir dich mit ein paar Tipps inspirieren, nachhaltiger zu leben und somit deine Umwelt mehr wertzuschätzen.

Es wird zwischen direkter und indirekter oder virtueller Wassernutzung unterschieden. Direkte Wassernutzung bedeutet trinken, kochen und waschen. Dieser Verbrauch trägt tatsächlich nur zu einem geringen Teil zur Wasserknappheit bei. Das eigentliche Problem ist der indirekte Wasserverbrauch, der in der Wassermenge für die Herstellung von Lebensmitteln und anderen Produkten steckt. 

  1. Saisonale und regionale Produkte

Produkte wie Avocados, Kakao, Kaffee, Technik und vor allem Fleisch und Textilien haben eine besonders wasserintensive Herstellung. 86 Prozent des virtuellen Wassers werden nicht in Deutschland verbraucht. Leider findet die Herstellung solcher Produkte meist in Ländern mit trockenem Klima, die bereits von Wassermangel betroffen sind, statt. Ein Tipp wäre daher, regionales und saisonales Obst und Gemüse zu kaufen, damit ist ein geringer Wasserfußabdruck und generell eine gute Umweltbilanz garantiert. Das Reduzieren von Fleischkonsum hilft ebenfalls, denn vor allem die Futterpflanzen der Tiere benötigen Unmengen an Wasser.

  1. Refurbed Technik

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  1. Dusch- und Regenwasser wiederverwenden

Wenn du duschen gehst, braucht das Wasser eine Zeit, bis es deine gewünschte Temperatur erreicht hat. Versuche das Wasser, das in dieser Zeit normalerweise direkt abläuft, in einem Eimer aufzufangen. Damit kannst du dann deine Pflanzen gießen, die Wohnung putzen oder sogar Gemüse waschen. Falls du einen Balkon hast, gibt es Möglichkeiten, das Regenwasser aufzufangen. Einfache Regenauffangbehälter wie eine Tonne, Wanne oder Schüssel nehmen nur wenig Platz weg. Mit dem gesammelten Wasser kannst du dann ebenfalls putzen oder deine Pflanzen gießen, die freuen sich sogar mehr über Regenwasser als über kalkhaltiges Leitungswasser. 

  1. Waschmaschine und Geschirrspüler voll beladen

Es klingt vielleicht selbstverständlich, aber die Waschmaschine und den Geschirrspüler ganz zu füllen, hilft dabei, unnötig viel Wasser zu verbrauchen. Idealerweise bietet sich für beide das Eco-Programm an. Generell spart eine Spülmaschine mehr Wasser und Energie ein, als mit der Hand zu spülen. Hast du keinen Geschirrspüler, achte darauf, das Waschbecken komplett zu füllen, anstatt das Geschirr unter fließendem Wasser abzuspülen. Je weniger Spülmittel du verwendest, desto weniger Wasser benötigst du im Nachhinein zum Klarspülen.

  1. Speisereste, Chemikalien, Hygieneartikel im Müll entsorgen

Noch eben die paar Essensreste vom Teller abspülen, bevor er in die Spülmaschine kommt und das Feuchttuch im Klo runterspülen. Speisereste, Hygieneartikel, Öle, Fette und Hygieneartikel gehören in den Restmüll. Auch chemische Reinigungsmittel belasten das Wasser. Medikamente sollten ebenfalls nicht über den Abfluss, sondern im Rest- oder Sondermüll entsorgt werden, da viele Wirkstoffe nicht in den Kläranlagen abgebaut werden können.

  1. Endgegner Mikroplastik

Ein weiterer Umweltschädling, auf den du im Alltag achten solltest, ist Mikroplastik. Es befindet sich oft in Kosmetika und Textilien. Die winzigen Partikel gelangen übers Abwasser in die Kläranlagen, die Kunststoffe nur bedingt herausfiltern können, weshalb Mikroplastik dann in Flüssen und Meeren landet. Dort können die gesundheitsschädlichen Kunststoffe nicht mehr entfernt werden und werden höchstwahrscheinlich Teil der Nahrungskette. Halte dabei Ausschau nach Inhaltsstoffen wie Polyethylen, Polypropylen, Polyamid, Polyacryl, Polyurethan, Polyethylenterephthalat. Vor allem Peelings oder Zahnpasta mit Schleifpartikel enthalten oftmals Mikroplastik. Ein Peeling kannst du zum Beispiel auch aus Zucker, Kaffeesatz, Honig und Öl zuhause selbst machen. Versuche, Kleidung aus Baumwolle zu kaufen, da Textilien aus Polyester oder Polyamid beim Waschen Mikroplastik abreiben.


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