Where-to: Reiseziele, für die ihr kein Flugzeug braucht 

Fotos und Text: Julika Ude | Schaut man sich in der Nähe um, entdeckt man die perfekten Urlaubsorte – die auch ohne Flieger zu erreichen sind.

Der Sommer beginnt und die Sehnsucht nach Urlaub wird größer. Doch wo könnt ihr das volle Urlaubsgefühl genießen, ohne in den Flieger steigen zu müssen? Hier sind acht Reisetipps, für die ihr ein paar Züge, aber kein schlechtes Gewissen in Kauf nehmen müsst. 

1. Sylt: Surfen und Deutschland passen für euch nicht zusammen? Dann habt ihr Sylt noch nicht richtig kennengelernt. Auf der größten nordfriesischen Insel könnt ihr nicht nur wunderbar nacktbaden, sondern auch surfen. Die Insel gilt als das abwechslungsreichste Surfgebiet an der deutschen Küste. Zum Kiteboarden sowie zum Wellenreitenlernen, aber auch für fortgeschrittene Wassersportler:innen gibt es hier die perfekten Wellen. Auch das Nachtleben lässt nicht zu wünschen übrig: Von Beachpartys über Clubs und Pubs bis hin zu Champagner-Sausen ist alles dabei. Unterkünfte auf Sylt sind teuer. Deshalb bietet es sich mit kleinem Geldbeutel an, sich nach der Beachparty in einer der kleineren Städten in der Nähe wie Klanxbüll zumindest für ein paar Stunden aufs Ohr zu hauen. Von dort aus könnt ihr am nächsten Tag wieder in den Zug einsteigen, der euch direkt auf die Insel bringt.

2. Scheveningen: Scheveningen ist ein Stadtbezirk von Den Haag in Holland und nur rund sechs Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Der Urlaubsort bietet die perfekte Mischung aus Party und Erholung. Besucher:innen können sich jederzeit durch das diverse Essensangebot der Foodhall probieren, durch den grünen Ferienpark Kijkduin spazieren oder eine Extradosis Meeresluft auf dem Riesenrad tanken. Wenn es ans Wasser gehen soll, ist hier für jede:n Strandgänger:in der richtige Abschnitt dabei: Es gibt einen Hundestrand, Strände mit Dünen, die fernab von jeglichem Trubel zur vollkommenen Erholung einladen und Strandabschnitte mit Action und Beach Bars. Dort könnt ihr euren Tag mit einem Glas Wein abrunden oder eure Nacht mit guter Musik erst so richtig beginnen.

3. Brügge: Das an Nordrhein-Westfalen angrenzende Belgien bietet viele schöne Orte, um die Seele baumeln zu lassen. Brügge ist euch – berechtigterweise – vielleicht schon mal zu Ohren gekommen: Die Hauptstadt der Provinz Westflandern wurde im Krieg nicht zerstört und beeindruckt deshalb mit einem historischen Stadtkern. Die Innenstadt, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurde, lädt mit zahlreichen kleinen Gässchen samt Cafés, Restaurants und kleinen Läden zum Bummeln und Träumen ein. Neben der zauberhaften Altstadt sind auch die Bootstouren auf den romantischen Grachten ein tolles Ausflugsziel für alle, die die Nähe zum Wasser suchen.

4. Durbuy: Durbuy hingegen ist ein etwas unbekannterer, aber mindestens genauso zauberhafter Ort in Belgien, inmitten von toller Natur. Durbuy gilt als die kleinste Stadt der Welt. Dafür bietet sie gleich mehrere sehenswerte Orte: Nachdem ihr etwas zeitgenössische Kunst im Museum aufgesogen habt, geht es für Naturliebhaber:innen weiter zur Wanderung auf den Homalius Felsen, zu einer Höhlenbesichtigung oder für Adrenalin-Junkies zum größten Abenteuerpark Belgiens: Adventure Valley.

5. Buschenschank in Österreich: Eine absolute Must-Experience für entschleunigte Sommerabende mit Freund:innen sind die Buschenschänke in Österreich. Buschenschänke sind Weinlokale, in denen Betreiber:innen selbst hergestellten Wein ausschenken. Typisch für solche Lokale sind meist die Platzierung inmitten der Natur zwischen Weinbergen, die häufig etwas rustikale Einrichtung und eine Auswahl einfacher, deftiger Speisen. Besonders beliebt sind die Lokale vor allem wegen ihrer urgemütlichen und familiären Atmosphäre. Ein Direktzug vom Ruhrgebiet fährt nach Linz, wo ihr bereits aus einer Vielzahl der Lokale auswählen könnt. 

6. Hallstatt oder Wien?: Wenn ihr Zeit mitbringt, bietet es sich für Natur- und Seeliebhaber:innen an, weiter Richtung Hallstatt zu fahren. Auf dem Weg könnt ihr euch in malerischer Idylle in den Bergseen Traunsee, Attersee und zu guter Letzt im Hallstätter See abkühlen. Die Seen könnt ihr nicht mit dem Zug erreichen, dafür bringen euch Busse sicher zum Ziel. Als Städteliebhaber:innen könnt ihr alternativ wieder in denselben Zug steigen, der euch nach Linz gebracht hat und direkt weiter nach Wien fahren. Hier gibt es die perfekte Mischung aus kulturellen Angeboten wie Museen, Lesungen, Konzerten und tollen Pubs, Clubs und Beachbars an der Donau, um das Wein-Tasting Erlebnis in den Buschenschänken abzurunden.

7. Luxemburg: Schonmal über einen Abstecher nach Luxemburg nachgedacht? Obwohl das Land direkt an Deutschland grenzt, kommen die wenigsten auf die Idee, es auf einem Kurztrip zu erkunden. Dabei bietet sich, besonders mit dem 49-Euro-Ticket, ein Wochenendtrip mit Stopp in Koblenz, der facettenreichen Stadt direkt an der Mosel, an. In Luxemburg angekommen könnt ihr in den kostenlosen Nahverkehr einsteigen und die gleichnamige Hauptstadt erkunden. Sehenswert ist zum Beispiel die Pont Adolphe, auch als Adolphe-Brücke bekannt, die mit ihren imposanten 42 Metern Höhe die stark begrünte Peitruss-Schlucht überwindet. Verlasst ihr das obere Luxemburg in Richtung zum unten liegenden Tal an der Alzette, gelangt ihr in das idyllische Viertel „Barrio Grund“. Hier findet ihr weniger Tourist:innen, dafür umso mehr Luxemburger:innen, die durch die süßen Gassen und entlang der märchenhaften Wege am Wasser schlendern. In diesem Stadtteil könnt ihr vor eurer Rückreise mittelalterlichen Flair, niedliche Cafés und erfrischende Softgetränke oder ein kühles Bier in den stimmungsvollen Pubs genießen. 

8. Garmisch-Patenkirchen: Der Kreishauptort des gleichnamigen Landkreises Garmisch-Patenkirchen ist in der dunklen Jahreszeit als beliebte Wintersportmetropole bekannt. Für Natur- und Kulturliebhaber:innen lohnt sich ein Besuch dort aber gerade im Sommer. Als Star unter den oberbayerischen Urlaubsorten versorgt er Reisende nicht nur mit unzähligen Bergen, Seen, Schluchten und Wanderwegen, sondern auch mit der Nähe zu kunst- und geschichtsträchtigen Nachbarorten. So könnt ihr euch nach einem Bad in der Bayrischen Karibik“, dem Eibsee, von der Sonne trocknen lassen und danach in den Bus nach Oberammergau steigen. Hier könnt ihr im Kloster Ettal, je nach Vorliebe, die Käserei, die Brauerei oder die Likörmanufaktur auf ihre Qualität testen. Wer seine Zeit lieber in Museen verbringt, kann im Museum Oberammergau auf den Rest der Freundesgruppe warten und sich währenddessen von der Volkskunst der Region berieseln lassen. Die Unterkunftspreise in Garmisch-Partenkirchen sind, ähnlich wie auf Sylt, nichts für den Studi-Geldbeutel. Ich empfehle ein Zelt auf dem Campingplatz aufzuschlagen. Das schont das Portemonnaie und verstärkt das Naturerlebnis. Besonders, wenn ihr einen der Campingplätze auswählt, die euch mit Blick auf einen der Bergseen aufwachen lassen.


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