Welttag der sexuellen Gesundheit: Kondome sind besser als Chlamydien

Artikel: Moritz Karrer | Das Benutzen von Kondomen ist ein wichtiger Teil von sicherem Sex. [Foto: Pixabay]

Anlässlich des Welttags der sexuellen Gesundheit am 04. September 2024 fassen wir eine aktuelle Studie zusammen, die sich mit sexueller Gesundheit beschäftigt. Außerdem haben wir einige Stellen zusammengetragen, bei denen ihr euch informieren oder beraten lassen könnt.

Der Welttag der sexuellen Gesundheit findet seit 2010 jedes Jahr am 04. September statt. An ihm soll besondere Aufmerksamkeit auf sexuelle Gesundheit und auf Angebote, die diese fördern, gelenkt werden. Das Bundesamt für gesundheitliche Aufklärung veröffentlichte kurz vor dem 15. Welttag dieser Art eine interessante, aber auch besorgniserregende Studie.

Befragt wurden in der „LIEBESLEBEN-Studie“ 4.640 Personen jeglichen Alters über 16 Jahren. Zum Thema Kondomnutzung haben 89 Prozent der Befragten immerhin angegeben, schon mal Kondome verwendet zu haben. Andererseits haben aber nur 50 Prozent derjenigen, die nicht in festen Beziehungen sind, aber in den letzten zwölf Monaten Sex gehabt haben, dabei „häufig“ oder „immer“ ein Kondom benutzt. Besonders diese anderen 50 Prozent sind einem höheren Risiko ausgesetzt, sich eine sexuell übertragbare Krankheit (STI) einzufangen. Sie infizieren aber auch mit höherem Risiko ihre Partner:innen.

Laut der Studie ist der häufigste Grund dafür, kein Kondom zu benutzen, die Annahme, dass man selbst ebenso wie der oder die Partner:in doch gesund sei. Gerade junge Menschen sprechen aber kaum aktiv über die Risiken von STIs und ihre Vorerfahrungen mit solchen. Auch wenn sich keine auffälligen Symptome äußern, können STIs wie Chlamydien oder HPV unbemerkt übertragen werden und bei Partner:innen der Übertragenden gesundheitliche Probleme auslösen. 

Rund 40 Prozent der Befragten haben noch nie von „Chlamydien“ gehört oder gelesen. Nur etwa 16 Prozent wussten, dass für Frauen unter 25 Jahren Chlamydientests bei Gynäkolog:innen kostenlos sind. Die Studie scheint zu beweisen, dass im Bereich sexueller Gesundheit noch viel getan und informiert werden muss, damit wir alle informierter und noch sicherer Spaß haben können.

Für die AfD-Jugendorganisation „Junge Alternative“ sind aufklärerische Kampagnen wie „LIEBESLEBEN“, aus welcher die Studie entstammt, übrigens scheinbar zu viel. 2016 hatte sie eine erfolglose Strafanzeige gegen die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gestellt, weil ihre Arbeit angeblich jugendgefährdend sei.

Beratungsmöglichkeiten in Essen und Duisburg

Das Gesundheitsamt Essen hatte 2021 noch gemeinsam mit Aidshilfe Essen e.V. Aktionen in der Innenstadt durchgeführt, um auf Beratungs- und Testangebote rund um sexuelle Gesundheit hinzuweisen. Dieses Jahr gibt es wohl keinerlei solcher Aktionen. Die kostenlosen Beratungsangebote könnt ihr aber dennoch wahrnehmen, wenn ihr möchtet. Weitere Infos dazu findet ihr hier von der Stadt Essen oder hier von der Aidshilfe Essen

In Duisburg gibt es ähnliche Beratungsangebote. Ihr findet hier zum Beispiel die Seite der Stadt Duisburg und hier von der Aidshilfe Duisburg.


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