Reiseimpfungen – Freund und Helfer, statt Stressfaktor?! 

Redaktion | Hinaus in die große weite Welt! Aber wo war nochmal mein Impfpass? [Symbolbild: Redaktion] 

Immer mehr Deutsche zieht es nach der Covid-19-Pandemie wieder in die große weite Welt hinaus. Die gestiegene Reiselust zeigt sich auch in der Statistik: Seit 2020 ist die Anzahl der Urlaubsreisen der Deutschen von 50 auf 67 Millionen gestiegen. Reiseimpfungen spielen dabei vor allem bei Fernreisen eine wichtige Rolle. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt Reiseimpfungen abhängig vom Reiseziel, der Art der Reise und dem individuellen Gesundheitszustand der reisenden Person. 

Damit es möglichst nur beim Reisefieber bleibt, können sich Weltenbummler:innen bei spezialisierten Ärzt:innen und Tropeninstituten reisemedizinisch beraten lassen. Übliche Reiseimpfungen können laut des Robert-Koch-Instituts (RKI) Impfungen gegen Gelbfieber, Tollwut, Typhus, Japanische Enzephalitis, Hepatitis A und B, Cholera, Covid-19 und einige weitere Krankheiten sein. Dabei sind die Impfungen in den seltensten Fällen verpflichtend. Gelbfieberimpfungen stellen jedoch in vielen Staaten eine Einreisebedingung dar, wenn man aus einem Gelbfieberinfektionsgebiet einreist. Eine Meningokokkenimpfung ist beispielsweise bei der Einreise nach Saudi-Arabien Pflicht. 

Sonst dienen die Impfungen selbstverständlich in erster Linie dem Schutz der Reisenden. Somit liegt die Entscheidung, welche Impfungen ihr euch geben lasst, in den meisten Fällen bei euch. Mögliche Nebenwirkungen  sind sehr individuell: Ich hatte nach meiner Tollwutimpfung keinerlei Nebenwirkungen, Freund:innen von mir hingegen schon. Um das Importieren von Infektionserregern bei der Rückreise zu verhindern, könnt ihr euch bei den zentralen Anlaufstellen, wie  der STIKO, dem RKI und der World Health Organisation über Maßnahmen bei der Rückreise nach Hause informieren. 

Viele der gesetzlichen und privaten Krankenversicherungen übernehmen die Kosten für die von der STIKO für das Reiseziel empfohlenen Reiseimpfungen vollständig oder anteilig. Eine kurze Rücksprache mit der jeweiligen Krankenkasse ist in jedem Fall empfehlenswert, da die Form der Kostenrückerstattung variieren kann.

Denkt daran, ausreichend Zeit für die Reiseimpfungen einzuplanen. Die Tollwutimpfung besteht beispielsweise aus drei Impfungen, die über einen Zeitraum von drei bis vier Wochen geimpft werden. Wie wir es von der Covid-19 Impfung kennen, benötigen die meisten Impfungen nach der letzten Impfung im Körper noch 14 Tage, um den vollständigen Impfschutz zu entwickeln. Um nicht unter Zeitdruck zu geraten, solltet ihr euch mindestens sechs Wochen vor Abreise mit den nötigen Impfungen beschäftigen. 

Wenn man trotzdem etwas zu spät dran ist, ist dies aber auch kein Grund zur Panik. In einigen Fällen können sogenannte Schnellimpfschemata die Reise retten. 

Bei der Frage nach Reiseimpfungen gilt also: Ruhig bleiben, Infos einholen, Ärmel hoch und Vorfreude bewahren. Es reist sich deutlich entspannter, wenn man alles im Vorhinein in Ruhe geklärt hat und nicht in Thailand am Strand panisch nach Symptomen googeln muss.


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