Buchempfehlungen für den Februar: Von Romantik und Freundschaft

Artikel: Rabea Jung | Hier sind Buchempfehlungen für den Februar, die sich nicht nur mit romantischen Beziehungen befassen. [Foto: Rabea Jung]

Im Monat Februar spaltet ein Thema immer wieder die Meinungen: der Valentinstag. Ob man ihn für eine Erfindung der Blumenläden hält oder sich jedes Jahr auf herzbedruckte Artikel in Pink und Rot freut – Liebe beschäftigt die meisten Menschen auf die eine oder andere Weise. Hier sind Buchempfehlungen für den Februar, die nicht nur der Romantik, sondern auch platonischer Liebe gewidmet sind. 

Taylor Jenkins Reid – The Seven Husbands of Evelyn Hugo (2017)

Evelyn Hugo ist eine Ikone Hollywoods, deren Jahrzehnte im Licht der Scheinwerfer, Kontroversen und sieben Ehemänner die Massen faszinieren. Jahrelang gab die berühmte Schauspielerin keine Interviews. Nun hat sie ausgerechnet Monique, eine relativ unbekannte Journalistin, scheinbar ohne Verbindung zu der berühmten Schauspielerin, mit ihrem Memoir beauftragt. Während Monique Evelyns mit Liebe und Verlust gefüllte Lebensgeschichte erfährt, lüftet sich nicht nur das Geheimnis um Evelyns tatsächliche große Liebe, sondern auch das um die Verbindung der beiden Frauen. Im Laufe dessen lernt Monique wertvolle Lektionen von Evelyn, die ihr dabei helfen, Prioritäten für ihr eigenes Leben zu setzen. 

The Seven Husbands of Evelyn Hugo erzählt von der Behandlung von Frauen in Hollywood, der moralischen Grauzone, in der notwendige Entscheidungen manchmal liegen, und verbotener Liebe. Taylor Jenkins Reid schreibt literarisch und nuanciert und liefert einen simultan herzzerreißenden und hoffnungsvollen, zutiefst menschlichen historischen Roman. Die Geschichte der berühmten Schauspielerin, die ihr ganzes Leben lang nach einer Sache suchte, sie fand und wieder verlor, versetzt Leser:innen in das Los Angeles der 50er Jahre bis nach 2017 in New York. Den Roman widmete die Autorin ihrer Tochter mit der Botschaft: „Smash the patriarchy, sweetheart.“ 

Raphael Bob-Waksberg – Someone Who Will Love You in All Your Damaged Glory (2020)

Someone Who Will Love You in All Your Damaged Glory vom Erschaffer der Serie Bojack Horseman ist eine Sammlung von 18 abwechslungsreichen Kurzgeschichten, die sich alle mit dem Thema Liebe und Beziehungen beschäftigen. So handelt eine Kurzgeschichte von einem Paar, dessen ursprüngliche Hochzeitsplanung durch Freund:innen und Verwandte ausgehebelt wurde, weil dann trotz Geldsorgen doch noch beliebte Traditionen wie einem schreienden Chor der Wehklagen und dem perfekten zeremoniellen Ei aufgenommen werden sollen. Eine andere handelt von zwei Menschen, die 60 Jahre lang Zug fahren, in der Hoffnung, dass der eine den anderen anspricht. 

Szenarien wie Lunch With the Person Who Dumped You oder eine Liste an Lügen, die Paare sich im Laufe der Jahre erzählen, sind mal realistisch, mal surreal formuliert. Nicht alle Kurzgeschichten sind gleich stark, jedoch wird die Sammlung alle überzeugen, denen der komplizierte, realistische Stil von Bojack Horseman ebenfalls gefällt. Von experimenteller Science Fiction und Magischem Realismus bis hin zu Gedichten sowie durch Textnachrichten konstruierte Narrative – in Someone Who Will Love You in All Your Damaged Glory spiegelt Bob-Waksberg die chaotische Komplexität menschlicher Emotionen auf verschiedenste Arten. 

Gewidmet ist die Kurzgeschichtensammlung der Frau des Autors, die er als „the house where my heart lives bezeichnet. In der Danksagung schreibt Bob-Waksberg, dass der Moment, in dem sein Herz wieder ganz wurde, anhand der chronologischen Reihenfolge der Erschaffung der Geschichten bestimmt werden könnte – die Zäsur ausgelöst durch den Moment, in dem er sie kennengelernt hat. 

Antoine de Saint-Exupéry – Der kleine Prinz (1946)


Die märchenhafte Erzählung offenbart eines der wohl bekanntesten literarischen Geheimnisse: „[M]an sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ Ein Pilot erzählt von seiner Freundschaft mit dem kleinen Prinzen, den er nach einer Bruchlandung in der Sahara kennengelernt hat. Der kleine Prinz erzählt ihm von seinem Heimatplaneten, und den fremden Planeten und ihren seltsamen Bewohnern, die er seit seiner Abreise getroffen hat. Begegnungen mit Figuren wie dem König, dem Eitlen und dem Geschäftsmann fungieren als Kritik an einer kapitalistischen Gesellschaft, während Fuchs und Rose dem kleinen Prinzen Lektionen über Liebe und Freundschaft näherbringen. Der französische Klassiker thematisiert Einsamkeit und zelebriert Freundschaft und Menschlichkeit sowie eine Rückbesinnung auf eine kindliche Art, die Welt zu sehen. Der kleine Prinz ist dem besten Freund des Autors, dem französischen Autor Léon Werth gewidmet – spezifisch ihm als Kind, da alle Erwachsenen einmal Kinder waren und Erwachsene das nie vergessen sollten. Durch das Alter des Werks ist veraltete Sprache enthalten.


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