Empfehlungen zum Black History Month: Serien, Filme und Bücher, die ihr kennen solltet

Artikel: Selome Abdulaziz | Afrodeutsche Bücher für eure private Bibliothek. [Foto: Selome Abdulaziz]

Der Black History Month wird seit 1970 in den USA immer im Februar begangen. Mittlerweile spielt er auch in weiteren Ländern eine Rolle. Ziel ist die Würdigung von Menschen und historischen Ereignissen der afrikanischen Diaspora. Zu diesem Anlass wollen wir euch Medien vorstellen, in denen Schwarze Menschen im Fokus stehen.

Serien

In der gleichnamigen Serie steht der Schwarze DC-Superheld Black Lightning im Mittelpunkt. Batman-like beschützt er seine Heimatstadt vor der kriminellen Gang The 100. Nebenbei ist er Schulleiter einer High School und Vater von zwei Töchtern. Das Producer-Ehepaar Mara Brock und Salim Akil wollte die Serie unter anderem produzieren, weil Black Lightning als schwarzer Vater dem Klischee des Versagers trotze. Stattdessen bemüht er sich, für die Schüler:innen an seiner High School und seine Töchter ein gutes Vorbild zu sein.

Zu streamen auf: Netflix

In Dear White People versucht Samantha White mithilfe ihrer Radioshow, ihre Kommiliton:innen auf den Rassismus an ihrer Uni aufmerksam zu machen. Zwischen Liebesdramen und Campus-Partys zeigt die Serie auf satirische Art und Weise gesellschaftliche Probleme auf, ohne dabei an Unterhaltungswert zu verlieren. Der Cast besteht, bis auf Samanthas Love Interest Gabe, ausschließlich aus Schwarzen Schauspieler:innen.

Zu streamen auf: Netflix

Die von Schauspieler und Musiker Donald Glover geschaffene Serie Atlanta ist eine der wenigen US-amerikanischen Serien mit einem komplett schwarzen Autor:innen-Team. Glover spielt auch die Hauptfigur Earn Marks, der sein Studium an der Princeton Universität abgebrochen hat und seitdem abwechselnd bei seinen Eltern und seiner Ex-Freundin Van Kiefer unterkommt. Er versucht sich als Manager seines Cousins, der unter dem Namen Paper Boi rappt. Atlanta besticht durch ungewöhnliche, surrealistische Episoden, die an Kurzgeschichten erinnern und durch Fragen nach Race, Identität und afroamerikanischer Kultur.

Zu streamen auf: Disney+

Filme

Der Film Moonlight gewann unter anderem einen Golden Globe und den Oscar als Bester Film – zurecht. Er zeigt das Leben der Hauptfigur Chiron in drei Phasen: Kindheit, Jugend und sein frühes Erwachsenenleben, der mit seiner Sexualität hadert und in einem Umfeld von Drogen und Gewalt aufwächst. Das bewegende Drama ist der erste LGBTQ+ Film mit einem komplett sSchwarzen Cast und thematisiert Schwarze Männlichkeit in der Interaktion mit Sexualität. 

Zu streamen auf: Netflix

Black Panther war der erste Marvel-Film mit einem Schwarzen Regisseur und einem überwiegend Schwarzen Cast. Gemessen am Einspielergebnis gehört er zu den erfolgreichsten Filmen aller Zeiten. Im Film ist das fiktionale afrikanische Land Wakanda reich an dem fiktionalen Metall Vibranium und dadurch technologisch extrem entwickelt. Der Außenwelt präsentiert Wakanda sich allerdings als ein sogenanntes Entwicklungsland. Als König T’Chaka stirbt, folgt sein Sohn T’Challa auf den Thron. Mithilfe einer besonderen Pflanze wird er zum neuen Black Panther und muss Wakanda gegen Feinde verteidigen. Der Film lässt sich viel Zeit, um den Zuschauer:innen das Königreich Wakanda und die Bewohner:innen vorzustellen. Besonders spannend sind die Dora Milaje, eine weibliche Kampfelite des Königreichs, die von den Agojie, einer rein weiblichen Militäreinheit des Königreich Dahomey inspiriert wurden.

Zu streamen auf: Disney+

Literatur

Die nicht-binäre Autor:in SchwarzRund verarbeitet in dem Roman Biskaya das Leben als Schwarze Person in Deutschland. Die Hauptfigur Tue ist Schwarz und Sängerin einer deutschsprachigen Indie-Band in Hamburg. Von ihren Bandmitgliedern und ihrer WG entfremdet sich die Dreißigjährige immer mehr, findet aber Halt bei ihrem besten Freund Matthew. SchwarzRund dringt tief in die Psyche ihrer Protagonistin ein und schreibt auf eine unmittelbare Art, die Tues teils wirre Gedanken widerspiegelt.

An der afrodeutschen Dichterin und Aktivistin May Ayim kommt man bei der Beschäftigung mit Schwarzer Geschichte in Deutschland kaum vorbei. In ihren Gedichtbänden blues in schwarz weiss und nachtgesang vereint sie politische Gedichte und Liebeslyrik. Sie verhandelt Rassismus und ihre eigene Lebensgeschichte als von deutschen Eltern adoptierte Schwarze. Wie die Titel schon vermuten lassen, steckt in ihren Gedichten viel Wut und Verzweiflung. Trotzdem, oder gerade deshalb, sollte man sie lesen.

Noch mehr Bücher findet ihr in der Theodor Wonja Michael Bibliothek in Köln, der ersten Schwarzen Bibliothek in NRW. Dort gibt es Bücher von afrodeutschen Autor:innen sowie Literatur aus Afrika oder den USA. Auf ihrer Website schreibt die Bibliothek, sie habe sich zum Ziel gesetzt, „ein vorurteilsfreies und dekoloniales Bild von Afrika und Menschen afrikanischer Herkunft zu vermitteln.“ Geöffnet ist die Bibliothek jeden Sonntag von 12 bis 18 Uhr, Gruppen können sich unter info@twm-bibliothek.de auch unter der Woche anmelden.


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