10 Dinge, um Zuhause besser zu kochen

Wenn die Mensa zu fad und das Restaurant zu teuer ist, fällt die Wahl bei den meisten Studis auf Nudeln mit Pesto oder Fertigessen. Viele scheuen sich davor, richtig zu kochen und akzeptieren, dass es gerade einfach um satt werden geht. Wir haben für euch 10 Tipps gesammelt, mit denen ihr bald in eurer WG das nächste perfekte Dinner planen könnt. 

Artikel: Nikita Verbitskiy |  Frisches Gemüse gewinnt immer gegen den TK-Mix.[Foto: Anna Olivia Böke]

1. Auf Messers Schneide

Es muss kein japanisches Messer aus Damaststahl sein, aber ein vernünftiges Kochmesser in richtiger Größe (denkt an das klassische „chef’s knife“) macht euch das Leben in vielerlei Hinsicht einfacher. Ihr könnt mit einer richtigen Technik arbeiten und eure Vorbereitungszeit halbieren, es macht aber auch einfach mehr Spaß und ist sicherer. Entgegen der Vermutung, sind scharfe Messer sicherer, da man weniger Kraft aufwenden muss und nicht so schnell abrutscht. Außerdem ist der Schnitt, sollte es doch mal dazu kommen, sauberer und heilt besser ab. 

2. Braten, dünsten, karamellisieren? 

Die Temperatur, bei der ihr euer Essen zubereitet, ist entscheidend darüber, wie sich die Textur und der Geschmack entwickeln. Wollt ihr Röstaromen? Oder lieber sanfte Garung? Zwiebeln werden bei hohen Temperaturen knuspriger, aber auch bitterer. Karotten entfalten bei niedrigeren Temperaturen ihre Süße. Ein Steak sollte so heiß wie möglich zubereitet werden, um eine schöne Kruste zu entwickeln und dabei nicht zu übergaren. Besonders Hähnchen ist schwierig, da es schnell zu Gummi wird, aber komplett durch sein muss, um gefahrlos gegessen zu werden. Bedenkt genau, welchen Effekt ihr erzielen wollt und stellt dementsprechend die Flamme ein.

3. Vergesst nicht den Fond

Wenn ihr eure Zutaten scharf anbratet, bildet sich oft auf dem Boden der Pfanne oder des Topfes eine braune Schicht. Diese Schicht nennt man den „Fond“ und sie steckt voller Geschmack! In den meisten Fällen bietet es sich an, sie mit einem Wein von der Oberfläche zu lösen. Löscht die Pfanne mit der Flüssigkeit ab, kratzt den Fond mit einer Kelle ab und lasst das ganze Reduzieren, um eine erstklassige Basis für jede Soße zu erhalten. Bei dunklen Gerichten könnt ihr Rotwein, Cognac oder einen Port nehmen, für helle Gerichte und Soßen bieten sich Weißwein oder Prosecco an.

4. Kräuterkunde

Kräuter aus der Tiefkühltruhe könnt ihr prinzipiell ignorieren, Döschen bieten sich in bestimmten Fällen an. Aber frische Kräuter machen oft den Unterschied zwischen knapp-über-Mensa-Qualität und einer echten Alternative zum Restaurantbesuch aus. Besonders Rosmarin, Thymian, Basilikum und Salbei entfalten ihre wahren Stärken ausschließlich in frischer Form. Ein Bündel frische „Kräuter der Provence“ oder „Italienische Mischung“ bekommt ihr bei Rewe schon für einen Euro. Oregano, Kreuzkümmel, Koriandersaat und Kümmel kann man zum Beispiel auch in der Dose kaufen und getrocknet verwenden. Für Pfeffer gilt: immer nur frisch gemahlen!

5. Tiefkühltruhe mit Vorsicht genießen

Generell solltet ihr versuchen, eurer Tiefkühltruhe nur das Eis und die TK-Pizza für zwischendurch zu überlassen. Wenn es doch mal sein muss, verwendet sie erst, wenn das Gericht fertig ist. Tiefgekühlte Zutaten verlieren einen großen Teil an Aroma, Biss und Nährstoffen. Sie sind zwar sehr praktisch, sorgen aber leider oft für labbrige, matschige und fade Gerichte. Wenn die Zutaten bereits gegart sind, ist der Effekt weniger drastisch und ihr könnt das Essen, bevor es schlecht wird, dort für ein anderes Mal parken. 

6. Entdeckt den Markt

Euer Wochenmarkt ist definitiv einen Besuch wert! Hier findet ihr saisonale und lokale Zutaten, oft für das gleiche oder sogar weniger als im Supermarkt. Die Qualität und Frische liegt fast immer über der in jeder Supermarktkette und ihr könnt herausfinden, was gerade in season ist. Auch findet ihr dadurch anhand der Zutaten Inspiration für neue Gerichte. Ein Bonus: Oft gibt es bei den Händler:innen was umsonst oben drauf. 

7. Rezept kann, muss aber nicht

Wenn ihr wenig Erfahrung beim Kochen habt, ist es hilfreich, sich am Anfang detailliert an ein Rezept zu halten und alles genau nachzukochen. Beachtet ein paar Grundregeln und achtet auf die Temperatur und es kann eigentlich nichts schief gehen. Wenn ihr etwas Erfahrung sammelt und Lust auf mehr Kreativität habt, entwickelt ihr ein Gefühl dafür, was man verändern, anpassen oder kombinieren könnte. Je mehr Gerichte ihr lernt, desto spannender werden eure eigenen Kreationen, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt! 

Achtung: Gilt nicht fürs Backen!

8. Das Pastawasser 

Wenn ihr Nudelgerichte zubereitet, schüttet das Kochwasser der Nudeln nicht komplett weg. Die Stärke der Pasta im Wasser ersetzt jeden Soßenbinder und kann eure Soße ausmachen. Öl-basierte Soßen können vor allem mit dem Wasser zusammen vermengt auf kleiner Flamme eine wunderbar samtige Emulsion erzeugen und eure Nudelgerichte aufs nächste Level bringen. In jedem Fall hilft das Wasser dabei, dass Soße und Nudeln zusammenhalten wie Tim und Struppi. 

9. Abschmecken, aber richtig 

Teil von fast jedem Rezept ist das optionale “Abschmecken mit Salz und Pfeffer”. Durchaus sinnvoll, ist der Hinweis aber doch etwas einseitig. Wenn ihr es schafft, die richtige Balance aus Salz, Süße und Säure zu halten, könnt ihr jedes Gericht schmackhaft machen. Fehlt etwas Pep? Dann muss mehr Salz rein (Salz=Geschmacksverstärker). Ist es zu salzig oder zu sauer? Dann kann Zucker oder Honig Abhilfe schaffen. Und ihr würdet staunen, was ein kleines bisschen Essig ausrichten kann, um ein Gericht aufzuwecken und abzurunden. 

10. Öl!

Der bekannte Koch Anthony Bourdain hat mal gesagt: “The first and last thing in every pan is butter.” Die meisten Menschen würden staunen, wenn sie sehen würden, wie viel Butter und Öl selbst bei den gesündesten Gastronomien verwendet wird. In den meisten Fällen ist das der Grund, warum das Essen im Restaurant so viel besser schmeckt als selbst gekocht. Also: Scheut euch nicht davor, ordentlich Fett zu verwenden! Selbst wenn es in der Pfanne nach viel aussieht, wenn ihr etwas darin anbratet, ist nicht alles im Gericht drin. Selbst wenn: Eine ordentliche Menge gesundes Öl wie Olivenöl oder gute Butter ist bei weitem nicht so ungesund, wie die meisten denken. 


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